Karl Girkmann
Karl Girkmann studierte an der Technischen Hochschule in Wien Bauingenieurwesen. Nach Ablegung der II. Staatsprüfung 1919 war er zunächst als Ingenieur in der Praxis tätig, u.a. bei der AEG Union E.G und bei der Brückenbaufirma Waagner- Biró. 1925 wurde er an der TH Wien zum Doktor der technischen Wissenschaften promoviert. 1934 habilitierte er sich für das Fachgebiet Stahlbau an der TH Wien und folgte 1938 der Berufung als ordentlicher Professor am Institut für Elastizitäts- und Festigkeitslehre. 1946 war er Senator der TH in Wien, 1948/49 Dekan der Fakultät für Bauingenieurwesen und 1949/50 Rektor. 1958 wurde er emeritiert.
Girkmann erlangte aufgrund seiner grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten über den Brückenbau und die konstruktive Gestaltung von Gittermasken einen international anerkannten Ruf. Weiters war er Verfasser eines Grundlagenwerkes über die Berechnung und Konstruktion von Flächentragwerken und Mitherausgeber der Zeitschrift „Österreichisches Ingenieur-Archiv“.
1950 wurde er zum wirklichen Mitglied der österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt, erhielt 1955 das Ehrendoktorat der TU Graz und 1959 die goldene Ehrenmünze des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins. Außerdem war er Träger der Wilhelm-Exner-Medaille.
An der Fakultät für Bauingenieurwesen der TU Wien wird seit 2008 die „Karl-Girkmann-Medaille“ an ausgewählte Persönlichkeiten für ihre Verdienste um die Fakultät vergeben.
Quellen: Beer, Hermann, „Girkmann, Karl“ in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 411 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/ppn138085196.html
http://www.wilhelmexner.at/preistraeger_045.html
http://www.tuwien.ac.at/aktuelles/news_detail/article/8725/
Abbildung: © Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften