Adam Freiherr von Burg

Adam Freiherr von Burg

Nach einer Lehre in der Maschinenwerkstätte seines Vaters studierte Adam Burg 1810 bis 1813 an der Architekturabteilung der Akademie der Bildenden Künste in Wien und trat dann in das Akademie-Corps der Wiener Bürgerwehr ein. Nach Eröffnung des Wiener Polytechnischen Instituts hörte er dort auch mathematische Vorlesungen, gleichzeitig studierte er an der Universität Wien Astronomie. 1820 wurde er am Polytechnischen Institut  zunächst provisorischer, 1821 definitiver Assistent für höhere Mathematik und 1826 Supplent für Elementarmathematik.

1827 wechselte Burg an die Lehrkanzel für Mathematik ans Lyzeum in Salzburg, kehrte jedoch ein Jahr später als Professor für höhere Mathematik nach Wien ans Polytechnische Institut zurück. Ab 1837 folgte er Johann Arzberger auf der Lehrkanzel für Mechanik und Maschinenlehre und war dort bis zu seiner Pensionierung 1866 tätig.

1838 bis 1841 unternahm Burg in kaiserlichem Auftrag mehrere Studienreisen ins europäische Ausland, 1847 zur Industrieausstellung nach Paris. 1849 wurde Burg zum Direktor des Polytechnischen Instituts ernannt, wurde aber 1852 aufgrund eines Hochverratsprozesses gegen seinen Assistenten Cäsar Bezárd von diesem Amt enthoben. Seine Professur durfte er jedoch behalten.

Burg erwarb sich große Verdienste um die Industrialisierung Österreichs, insbesondere durch seinen Einsatz für die Einführung des metrischen Maß- und Gewichtsystems, die Verbreitung der Dampfmaschine sowie für die Verbesserung des Feuerlöschwesens, der Wasserversorgung und der Gasbeleuchtung in Wien. Als Vertreter Österreichs war er in die Vorbereitung mehrerer Weltausstellungen eingebunden (1855 Paris, 1862 London, 1873 Wien).

Seit 1848 war er wirkliches Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien (1879 bis 1882 auch deren Vizepräsident), wurde 1863 zum Hofrat ernannt und erhielt 1865 das Ehrendoktorat der Universität Wien. 1866 wurde er  in den Freiherrn-Stand erhoben und 1869 zum Mitglied des Herrenhauses ernannt. Burg war Ehrenbürger der Stadt Wien und 1850 bis 1862 Mitglied des Wiener Gemeinderats.


Quelle:
„Burg Adam Frh. von“ in: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 2, 1954), S. 128 [Onlinefassung]; URL: http://www.biographien.ac.at/oebl_1/128.pdf
http://www.wiener-weltausstellung.at/biografien.html?author=BURG%2C+Adam+Freiherr+von&id=9 (Stand: 05.10.2015)
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Adam_Burg (Stand: 05.10.2015)
Wurzbach; Universitätsarchiv, PA Burg

Bild © Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek