DI Thomas Madreiter

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Raumplanung in die Wiege gelegt | DI Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien im Interview

Silke Cubert: Als Absolvent der Fakultät für Architektur und Raumplanung sind Sie mehr als erfolgreich; Sie sind mit 45 Jahren Planungsdirektor der Stadt Wien. Welche Tipps würden Sie jungen Absol­ventInnen mit auf den Weg geben?

Thomas Madreiter: Ich empfehle jungen AbsolventInnen gerne, sich klare Ziele zu setzen, neugierig zu bleiben und sich wei­terzuentwickeln. Wichtig ist auch, mensch­lich zu bleiben und eine stimmige Balance von Beruf und Privatleben zu entwickeln.

Sie sind nach Ihrer Studienzeit in Wien geblieben. Hand aufs Herz, fehlen Ihnen die Mentalität, die schönen Berge und das Salzburgerland nicht? Oder haben Sie einen Weg gefunden, um all das zu kompensieren?

Ich liebe Stadt generell und Wien im Speziellen, aber klar vermisse ich auch manchmal die Berge. Meine Strategie ist viel Bewegung und Sport in der Natur, das müssen dann auch nicht immer die Berge sein.

Wussten Sie schon zu Beginn Ihres Studiums, dass Sie Raumplaner werden möchten? Wann und warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Ich habe mich seit ich denken kann, dafür interessiert, was rund um mich vorgeht – auch sozial. Insofern war Raumplanung für mich von Anfang an ein klares Ziel.

Gewähren Sie unseren LeserInnen einen Einblick in einen durchschnittlichen Arbeitstag als Planungsdirektor der Stadt Wien?

Mein Wecker läutet leider bereits um 5:45 Uhr. Nach einer Rad- oder U-Bahnfahrt be­finde ich mich ca. ab 7:15 in meinem Büro, da ich rund eine Stunde benötige, um die wichtigsten Dinge zu sortieren, bevor das Getriebe des Alltags losgeht. Dann habe ich meistens bis ca. 18 Uhr Gespräche, Präsentationen, Verhandlungen, Termine, die oft auch noch in den Abend reichen, wenn ich die Stadt bei öffentlichen Ver-anstaltungen repräsentiere. Pausen kom­men dabei oft – selbstkritisch bemerkt – zu kurz. Umso mehr schätze ich den Aus­gleich am Rad oder beim Laufen.

Für freie Zeit bleiben da kaum Lücken, oder?

Das bedeutet eigentliche Freizeit oft ab 20 bis 23 Uhr. Ein Glück, dass meine Kinder bereits erwachsen sind. Voraussetzung für diesen Berufsalltag ist aber, dass einen die Sache wirklich interessiert. Das Lesen von Fachlektüre in der Freizeit darf etwa keine lästige Pflicht sein.

In einem Interview haben Sie kürzlich gesagt „Intelligent ist, was das Leben ein­facher macht ….“ – Welche smarten Lö­sungsansätze nutzen Sie persönlich täg­lich, und machen diese das Leben wirklich einfacher?

Um Zeit zu sparen, fahre ich mit dem Rad und genieße dabei die aktive Erholung. Ebenso versuche ich Technik (Tablet anstatt TV) so zielorientiert einzusetzen, dass ich Zeit für die Familie oder fürs Lesen freischaufle. Nicht zuletzt nutze ich Informationstechnologien, um mich punkt­genau über neue fachliche Entwicklungen, Verkehrsverbindungen, Wetterprognosen oder Ähnliches zu informieren.

 

 

 

 

Quelle:
Bulletin | Das Magazin des TU Wien alumni club, Ausgabe Nr. 38, Dezember 2014, S. 12
Foto: Magistratsdirektion Wien