DI Brigitte Jilka

DI Brigitte Jilka

Purer Zufall brachte die heutige Stadtbaudirektorin der Stadt Wien, Dipl.-Ing. Brigitte Jilka, zu ihrer Ausbildung als Technikerin.

Das Wunschstudium war damals nicht realisierbar und einem Schulkollegen aus Lienz verdankt sie die Entscheidung für die Raumplanung.  Jilka – die im November als Quereinsteigerin begann, fühlte sich wohl an der Fakultät für Architektur & Raumplanung und konnte in einem der ersten Jahrgänge ein Vollstudium Raumplanung absolvieren. Anschließend war eine wissenschaftliche Karriere an der TU Wien geplant und der Dienstvertrag dafür längst unterschrieben. Aber meistens kommt es anders …  die Stadt Wien reagierte überraschend auf eine Bewerbung und bot Jilka einen Job an. Sie entschied sich spontan für eine Praxis-Karriere. Alles begann als Sachbearbeiterin in der Stadtverwaltung …

Cubert: Ihr beruflicher Aufstieg zur Stadtbaudirektorin ist extrem beeindruckend. Wie sehen Sie diesen Weg nach oben in Ihrem persönlichen Rückspiegel?

Ich habe mich mit der Stadt verheiratet sozusagen. Die Themen der Stadtgestaltung haben mich so gefangen genommen, dass ich mit ein paar kleinen Umwegen aus der Stadt hinaus, dabei geblieben bin. Geplant oder vorgezeichnet war dieser Weg keinesfalls. Um Klischees zu bedienen, liefert die eloquente und erfrischende Brigitte Jilka eine typisch weibliche Antwort: Es war das Glück der Tüchtigen! Ich habe immer sehr viel gearbeitet und versucht Familie und Beruf zu vereinbaren. Dies funktioniert natürlich nur mit einer Kombination aus professioneller Hilfe und der Unterstützung der Familie.  Sozialer Kritik muss man sich stellen, denn meine Tochter war sehr früh selbständig, wusste aber immer, dass sie auf mich zählen kann.

Als Spitzenbeamtin der Stadt Wien sind Sie permanent damit konfrontiert, Entscheidungen zu treffen. Es ist bestimmt nicht immer leicht den eigenen Standpunkt zu vertreten und Entscheidungen zu treffen, die nicht immer populär sind.

Nein, es ist gar nicht einfach. Ganz banal, je höher oben, desto dünner die Luft. Harmoniebedürfnis und zielgerichtetes Arbeiten zu vereinbaren ist eine große Herausforderung. Da kommt mir entgegen, dass ich eine laute Denkerin bin. Ich knete und diskutiere anstehende Themen gerne sehr lange mit vielen verschiedenen Personen, bevor ich dann schlussendlich eine Entscheidung treffe. Das sind dann in der Regel keine Überraschungen.

Kurz gesagt_Jilka_1

 

 

 

 

Quelle:
Bulletin | Das Magazin des TU Wien alumni club, Ausgabe Nr. 39, Juni 2015, S. 12
Fotos: Klaus Vhynalek | Stadt Wien