Alumna Anna Zillner im Portrait

Alumna Anna Zillner im Portrait

TU-Absolventin und ImmQu Award „Best of Five 2021“ Gewinnerin im Gespräch mit dem TUWac

 

Frau Zillner, Ihre Masterthese „New World of Work – Veränderung der Form des Arbeitens“ wurde als beste Masterarbeit des Jahres ausgezeichnet. Herzliche Gratulation zum Best of Five Immo-Graduates Award 2021! Was bedeutet Ihnen der Preis?

Zillner: Ich fühle mich sehr geehrt, diesen Preis gewonnen zu haben. Besonders freut es mich, dass meine Arbeit ein so breites Publikum begeistert hat.

 

In Ihrer Masterthese geht es um New Work und die Zukunft der Arbeit. Können Sie für unsere Leser:innen kurz erklären, was sich hinter dem Begriff „New Work“ verbirgt?

New Work ist ein sehr umfangreicher Begriff, der unterschiedlich definiert werden kann. Im Kern bezeichnet er einen strukturellen Wandel der Arbeitswelt. Die Art und Weise, wie wir im Büro arbeiten, wird komplett neu gedacht. Dabei geht es vor allem um diverse moderne Arbeitsmodelle und -methoden, wie flexible Arbeitsraum- und Arbeitszeitgestaltung, neue Führungsstile und vieles mehr.

 

New Work ist zum Megatrend im Arbeitsmarkt geworden, stark beschleunigt durch die Homeoffice-Situation. Wie sehen Sie den Status Quo in Österreich?

Die Corona-Pandemie hat den Trend zu New Work definitiv verstärkt. Unternehmen waren gezwungen, sich mit neuen Arbeitskonzepten auseinanderzusetzen. Homeoffice und virtuelle Meetings wurden plötzlich zum neuen Standard. Nun sehen wir, dass viele Unternehmen auch nach der Pandemie an flexibleren und hybriden Arbeitsmodellen festhalten wollen. Ich würde Österreich nicht als Vorreiter bezeichnen, aber Themen wie flexibles und agiles Arbeiten sind in der Arbeitswelt zum Teil bereits implementiert.

 

Welche Möglichkeiten gibt es, New Work am Arbeitsplatz praktisch umzusetzen?

Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich mich sehr intensiv mit dem Activity-Based-Working Konzept beschäftigt. Hierbei geht es darum, Mitarbeitenden eine passende Arbeitsumgebung für die gerade anstehende Arbeit zu bieten. Anstatt immer am gleichen Ort zu sitzen, werden mobile Arbeitsplätze geschaffen, wie etwa Brainstorming Räume oder Focus Areas, die die Kommunikation und Motivation unter Kolleg:innen fördern sollen.

 

Quelle: unsplash

 

Was versprechen sich Unternehmen von der Einführung von „New Work“?

Unternehmen, die New-Work-Konzepte anwenden, haben deutlich bessere Chancen, kompetente Fachkräfte anzusprechen und an sich zu binden. Insbesondere junge Bewerber:innen setzen sich inzwischen auch mit den Fragen auseinander: Wie arbeitet das Unternehmen? Wie sieht mein Arbeitsplatz aus? Gibt es Möglichkeiten der flexiblen Arbeitsgestaltung? Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in vielen Branchen ist das für Unternehmen nicht ganz irrelevant.

 

Wie wird unsere Arbeitswelt zukünftig aussehen? Werden wir in 15 Jahren noch im Büro sitzen?

Ja, davon bin ich überzeugt. Durch die Pandemie haben viele Menschen gelernt, von zuhause aus zu arbeiten. Wir haben aber festgestellt, dass es durchaus Arbeitende gibt, die das dauerhaft gar nicht wollen. Im Gegensatz zum Homeoffice können im Büro wertvolle Kommunikationszonen geschaffen werden – sei es beim Plaudern in der Teeküche oder beim Brainstorming in Collaboration-Rooms. Das Büro wird also auch in 15 Jahren ein zentraler Dreh- und Angelpunkt betrieblichen und sozialen Handelns sein.

 

Sie sind Alumna der TU Wien. Wie wertvoll war Ihre Ausbildung für Ihre berufliche Laufbahn?

Durch das Studium konnte ich mir ein breites technisches, rechtliches und wirtschaftliches Know-How aneignen. Von diesem großen Wissenspaket profitiere ich tagtäglich.

 

Welche Tipps möchten Sie jungen Studierenden mit auf den Weg geben?

Auch wenn das Studium manchmal hart ist – nicht aufgeben!

 

Zur Person Anna Zillner:

Anna Zillner ist Senior Consultant bei der EHL Gewerbeimmobilien Gmbh. Berufsbegleitend hat sie den Masterlehrgang Immobilienmanagement & Bewertung an der TU Wien absolviert. 2021 erhielt sie den „immQu Award 2021“ für ihre Masterarbeit „New World of Work – Veränderung der Form des Arbeitens“.